Sitzung: 22.08.2017 GSB/008/2017
Von der Vorsitzenden des Johannes-Zweig-Vereins, Frau Stefanie Becker
wurde die Konzeption eines Versorgungskonzepts für den Ersatzneubau des
Kindergartens in Schönau a. d. Brend mit dem Titel: „Frischeküche mit Bistro“ vorgelegt.
Frau Becker schlägt darin ein Ernährungskonzept mit einer Küche vor, in der die
Speisen vor Ort komplett vorbereitet, gekocht und ausgegeben werden. Die
dargelegten Ansätze sind nachvollziehbar und ausdrücklich bedenkenswert.
Eine schlüssige Kalkulation, in der die Kosten für Lebensmittel,
Personal, Energie, sonstige Betriebskosten, Abschreibung der Investition etc.
angemessen berücksichtigt und auch nachgewiesen werden, so dass ein reell zu
erwartender Preis für eine Mahlzeit kalkuliert werden kann liegt bisher nicht
vor.
Nachdem aber ein Ernährungskonzept mit einer Küche in der die Speisen
vor Ort komplett vorbereitet, gekocht und ausgegeben werden im Vergleich zu
einem Konzept mit einer reinen Ausgabeküche, die von einem Caterer beliefert
wird, mit erheblich höheren Investitionskosten (geschätzte Mehrkosten ca.
160.000,-€) für die Gemeinde Schönau a. d. Brend verbunden ist und auch im
täglichen Betrieb auf Dauer einen verwaltungstechnischen Mehraufwand und ein
höheres Kostenrisiko mit sich bringt, ist als Entscheidungsgrundlage eine
konkrete Kostenkalkulation unerlässlich.
Die Entscheidung hinsichtlich des Versorgungskonzeptes muss zeitnah
getroffen werden, da sie als eine Planungsvorgabe für die nun anlaufende
Vorplanung dringend benötigt wird.
Ebenso ist festzulegen, ob das Versorgungskonzept der Kindertagesstätte
auch die Möglichkeit der Versorgung weiterer Gruppen, wie z.B. Schulkinder oder
Senioren beinhalten soll.
Die 1. Vorsitzende des Johannes-Zweig-Vereins Stefanie Becker erläuterte
die Überlegungen und Kriterien für eine gesunde Eigenversorgung des
Kindergartens. In ihrer Konzeptentwicklung spielen die Verbindungen mit
pädagogischen Überlegungen ebenso eine Rolle wie eine gesunde Ernährung,
Modelle für verbindliche Essensbuchungen und die Preisgestaltung. Eine
Cateringlösung möchte Frau Becker vermeiden, da die Anbieter immer geringer
werden und eine gute Qualität kaum zu erreichen ist. Seitens des Gemeinderates
waren die Ansätze für die gesunde Ernährung keine Frage, jedoch dürfen die
Kosten nicht vernachlässigt werden. Bernhard Rösch äußerte, dass die Erziehung
zu einer gesunden Ernährung ebenso bedeutsam ist, wie Bewegung und soziale
Kompetenz. Daher wird die öffentliche Hand künftig auch für die Ernährung in
Kindertageseinrichtungen Geld in die Hand nehmen müssen. Die Investition sei
zudem auch hinsichtlich der Nutzungsdauer zu betrachten. Stefanie Becker
ergänzte mit dem Hinweis auf die hohe Bedeutung der Ernährungserziehung. Es
gibt im Landkreis zwischenzeitlich eine Reihe von Beispielen der
Eigenversorgung, genannt wurden der Kindergarten St. Konrad in Bad Neustadt und
der neue Kindergarten Salz.
Im Ergebnis soll die Planung für den neuen Kindergarten die Küche für
eine Eigenversorgung mit aufnehmen, jedoch ergebnisoffen neben der
Alternativplanung einer Cateringlösung gestellt werden. Maßgebend wird dabei
auch die weitere Konzeptentwicklung des Kindergartens sein.