Es fand nochmals eine ausführliche Beratung der geplanten Baumaßnahme statt, in der die anwesenden Bürgerinnen und Bürger mit diskutieren konnten.

 

2. Bürgermeister Eberhard Märkert beleuchtete zunächst die Historie des Projektes. Seit Jahrzehnten besteht das Bemühen, den Radfahrverkehr zum Burgwallbacher See von der Kreisstraße NES 7 zu nehmen. Bis heute war eine Realisierung nicht möglich, da keine Finanzierung gefunden wurde. Diese ist nunmehr mit Förderung des Amtes für Ländliche Entwicklung und des Landkreises Rhön-Grabfeld sowie Eigenmitteln der Gemeinde möglich. Dahinter stehen auch die Bemühungen, die Attraktivität des Burgwallbacher Sees weiter zu steigern, betonte der 1. Bürgermeister. Dieser erläuterte weiter, dass bei der Wegeführung weitgehend das vorhandene Wirtschaftswegenetz genutzt werden könne. Eine „Zerstörung des Liesbachtales“, wie von den Gegnern argumentiert, wies der 1. Bürgermeister zurück. Gemeinderat Detlef Schrenk verdeutlichte den Wert einer verkehrssicheren Radwegeverbindung unter Anknüpfung an die Erholungsnutzung am Burgwallbacher See. Gerade für Familien und aktive Radfahrer werde damit ein weiteres wichtiges Angebot in den Raum gestellt. Bereits heute werde diese Linienführung von Radfahrern und Fußgängern über private Wiesen genutzt. Besondere Bedeutung maß Detlef Schrenk auch der Möglichkeit der Förderung der Erneuerung des Brendsteges im Zusammenhang mit dem Radwegelückenschluss bei. Dies sei eine einmalige Chance. Ebenso erläuterte er die sehr vertieften Abwägungsdiskussionen in den vergangenen drei Jahren im Gemeinderat bei der Entwicklung des Gesamtprojektes. Für Gemeinderat Harald Gans spielte die Gefährdung der Förderung der Brendstegerneuerung bei einer Schotterbauweise des Lückenschlusses eine zentrale Rolle.

 

Die Anliegerin Gabi Behm äußerte zunächst, dass sie als Neubürgerin die Historie des Radwegelückenschlusses zum Burgwallbacher See nicht kenne. Sie stellte in den Raum, ob es nicht sinnvoller wäre, erst die Gewässergüte des Sees zu verbessern. Auch sie sei mit ihrem Mann viel mit dem Fahrrad unterwegs. Jedoch seien sie auch sehr naturverbundene Menschen, weshalb ihnen die Asphaltbauweise missfalle. Frau Behm wollte auch wissen, wie sich die Gemeinde den Begegnungsverkehr von Radfahrern und landwirtschaftlichen Maschinen vorstelle. Gemeinderat Andreas Herleth, hauptberuflicher Landwirt, erläuterte, dass diese Situation alle Rad- / Wirtschaftswege betreffe und der Gegenverkehr möglich sei. Auch die Übersichtlichkeit reiche aus.

 

Gemeinderat Detlef Schrenk erläuterte die Maßnahmen der vergangenen Jahre für die Attraktivität des Burgwallbacher Sees von Bau- und Bepflanzungsmaßnahmen am Gelände der Liegewiesen bis zur Sanierung des Cafés. 1. Bürgermeister Rudi Zehe und 2. Bürgermeister Eberhard Märkert informierten die Bürger über die aktuellen Aktivitäten der Gemeinde zur Verbesserung des Gewässerschutzes am Burgwallbacher See. Man sei auf dem Weg, in das Programm „Bodenständig“ zu gelangen, in dem im Wassereinzugsbereich des Sees in Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern Gegenmaßnahmen zu Bodeneinträgen, wie beispielsweise Kunstdünger, getroffen werden.

 

Für Frau Anett Podda aus der Zuhörerreihe ist die Breite des Weges das größte Problem. Friedrich Reichert sah das ebenso. Er äußerte, dass hier nicht von einem Radweg, sondern von einem Wirtschaftsweg gesprochen werden müsse. Die Gemeinderäte Arno Kirchner und Andreas Herleth stellten die Vorteile einer gemeinsamen Nutzung von Wegen für den landwirtschaftlichen Verkehr und für Radfahrer dar. Auch wenn diese Wege mit einer Fahrbahnbreite von 3 m ausgebaut werden müssen, so ist der Flächenverbrauch doch geringer, als wenn die Wege parallel geführt würden. Nach den Ausführungen von Andreas Herleth profitiert das Radwegenetz von den Wirtschaftswegen, da es weit überwiegend über Wirtschaftswege verläuft. Ebenso betonte Bernhard Rösch die ökonomischen und ökologischen Vorteile einer gemeinsamen Wegenutzung.

 

Rüdiger Bader äußerte sein Unverständnis über die Wegquerung des Liesbachtales. Außerdem hielt er die Steigungen für zu hoch. Dem wurde aus den Reihen des Gemeinderates widersprochen. Außerdem informierte das Gremium die Bürger nochmals über den umfassenden Abstimmungsprozess mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Gewässeraufsicht am Wasserwirtschaftsamt, dem Amt für Ländliche Entwicklung und dem Landratsamt in der erfolgten Machbarkeitsstudie sowie im weiteren Planungsprozess.

 

Aus der Diskussion wurde ferner deutlich, dass die überwiegende Mehrheit des Gemeinderats einen Asphaltausbau des Weges innerhalb der vorhandenen Grundstücksgrenze hinsichtlich seiner gefahrlosen Nutzung und dem späteren Unterhalt als die sinnvollere Lösung ansah. Eine Änderung dieser Meinung in Richtung eines Teilausbaus des Weges in Schotterbauweise war nicht zu erkennen, zumal keine Signale für die Bereitschaft der dazu notwendigen Grundbereitstellung aus dem Nachbargrundstück seitens des Eigentümers in der Diskussion zu erkennen waren.


Beschluss:

 

Der Gemeinderat hält an der Herstellung des Radwegelückenschlusses zum Burgwallbacher See in Asphaltbauweise fest. Soweit ein Grunderwerb entlang des Weges nicht möglich ist, wird die Trasse innerhalb der Grundstücksgrenze des Weges mit einer gepflasterten befahrbaren Mulde für die Entwässerung in Asphaltbauweise hergestellt. Der 1. Bürgermeister wird mit der Verwaltung beauftragt, die Baumaßnahme einzuleiten.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja-Stimmen:

9

Mitgliederzahl:

13

Nein-Stimmen:

1

Anwesend:

10